16. Januar 2019. Ich brauche dringend Erdung und wähle dafür die Walmeditation aus, da ich auf diese Weise meist in das Land meiner Einhörner gelange. Ich habe zum Ziel, meine Zwillingsseele in ihrem Heimatland zu besuchen.
Da ich zuvor in einer Heilsitzung die körperliche Trennung meiner Zwillingsseele vollzogen habe (damit er und ich unabhängig voneinander unsere Leben glücklich leben können, ohne die Leiden des anderen tragen zu müssen) nehme ich mir außerdem vor, meine Einhörner und Faye zu fragen, was sie von diesem Schritt halten.
Ich trete durch den Vorhang direkt an den Strand, wo ich das Einhorn Mirko Rugbert treffe. Dort kommt mir auch freudestrahlend V. entgegengerannt, der am Strand spielte. Mir scheint zu Beginn, er würde gerne mitreisen, doch dann sagt er klar, dass er dies nicht möchte. Ich steige also auf Mirko Rugbert und beginne meine Reise ins Meer. Bereits auf dem Rücken des Wales spüre ich einen Knoten in meinem Magen. Irgendwie ist es nicht ganz stimmig, das V. nicht mitreisen will. Ich kehre um und frage ihn erneut. Er bestätigt, dass er nicht mitreisen will. Da ich seinen traurigen Blick wahrnehme, will ich herausfinden, was ihn bedrückt. Er meint, „Ich würde gern Adalbert wiedersehen.“ Scheinbar will er ihn wiedersehen, aber nicht mit auf die Reise, denn mein Angebot, er könnte ja während meiner Klärung mit Adalbert spielen, lehnt er ab. Ich nehme ihn in meinen Arm, liebkose ihn und verabschiede mich.
Die Reise zu den Einhörnern scheint etwas länger heute, viel tiefer unten im Meer, und der Wal macht lauter gewagte Drehungen. Er freut sich einfach, dass ich wieder da bin 🙂
Kaum angekommen, nehme ich mir Zeit, mich ein wenig umzusehen. Ich sehe den Wald, den Weg und dann gehe ich auf die Einhörner zu. Zu allererst kommt Adalbert zu mir und fragt nach V.. Ich erkläre ihm, er sei am Strand geblieben, er wollte meine Reise diesmal nicht mitmachen, aber ihn, Adalbert, dafür umso lieber sehen. Adalbert fragt sofort seine Mutter, mit ihm zum Strand zu reisen. Ich bitte nur darum, das der Wal rechtzeitig zurück sein möge.
Weiter geht es zu den Einhörnern. Zuerst treffe ich auf Einhorndame Sandra, an die ich mich wohlwollend schmiege. Dann kommen Miranda und Faye, und dahinter noch die ganze Einhornherde auf mich zu (scheinbar nur die erwachsenen Einhörner). „Faye, habe ich das richtige getan mit der körperlichen Trennung von meinem Zwilling?“ Faye bietet mir zuerst an, mich zu reinigen. Da ich bereits die Form der Priesterin angenommen habe, halte ich es nicht wirklich für nötig. Dennoch laufe ich zum See, wo die Delfine auf mich warten. Ich nehme meine Füße und lasse sie ins Wasser. Das ist sehr wohltuend. Kurz darauf spüre ich das Bedürfnis, mich im Wasser hin und herzuwiegen, zu schwimmen, mich treiben zu lassen, fast wie ein kleiner Wassertanz. Da taucht meine Zwillingsseele auf, auch als Priester, nimmt mich an den Händen, und wir schwingen gemeinsam durch das Wasser. Es fühlt sich an, als würden wir ein besonderes Wiedersehen feiern. Irgendwie losgelöst, frei. Irgendwann bringen uns die Delfine heraus und wir schauen uns tief in die Augen. Dann nehmen wir uns in die Arme und ich schmiege mich wohlig an die Brust meiner Zwillingsseele.
Wir gehen zu Faye und den Einhörnern rüber, die daraufhin einen Kreis um uns bilden. Jetzt ist Faye bereit meine Frage zu beantworten. Sie meint, dass ich mich nicht sorgen brauche. Alles ist gut und auch richtig, denn ich habe ein Recht darauf, in meiner vollen Kraft zu stehen. Trotzdem habe ich ein flaues Gefühl im Magen und Faye fragt daraufhin, wie gut ich sie kennen würde. Hatte sie mich jemals belogen? Nein, gebe ich zu. Also, meint sie, du kannst auf meine Worte vertrauen.
Dann folgt eine Art Ritual. Wir erscheinen plötzlich liegend auf dem Boden und um uns herum bildet sich eine Art goldenes Licht. Es pulsiert nach außen und ist doch ganz eng mit uns verbunden. Wir liegen nebeneinander, uns an einer Hand festhaltend. Dann folgen weiße Daisys, die um uns herum gelegt und dann auch noch auf uns gestreut werden. Für einen Moment habe ich Angst, dass das einer Beerdigung gleichkommt. Ich frage, warum wir denn liegen würden. „Damit ihr gut mit der Erde verbunden seid“, meint Faye. Das leuchtet mir ein.
Nach dem Ritual stehen wir auf, nehmen uns liebevoll in die Arme. Ich schaue hoch und wir küssen uns. Es ist, wie als hätten wir geheiratet und mit dem Ritual unsere Liebe und Verbindung besiegelt. Nun ist es Zeit zurückzukehren. Ich bedanke mich bei allen und kehre mit Mirko Rugbert zurück in meinen Seelengarten. Am Strand angekommen sehe ich V. mit Adalbert und seiner Mama Claudia. Sie haben Spaß und V. ist noch nicht bereit, mit mir zurück ins Hier und Jetzt zu kommen. „Findest du den Weg zurück denn alleine?“, frage ich. „Ja, natürlich!“, meint er. Also drücke und küsse ich ihn herzlich, sage ihm, das ihn liebe und kehre dann ins Hier und Jetzt zurück.
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